Entkoppelte Dynamiken

Es gibt ja manchmal so Dynamiken, da hast du keine Chance. 

Solche wie die zwischen Person X und dir.

Gerade war noch alles ok, aber dann sagt Person X schon wieder das, was sie neulich schon mal gesagt hat, obwohl das fragst dich, warum er das jetzt schon wieder gesagt hat und was er eigentlich damit meint und dann fragst du ihn das und er antwortet, aber ohne dich dabei anzusehen und außerdem nuschelnd und seufzend und darum sagst du erstmal lieber nichts und fragst nicht nochmal nach, aber du willst ja immer noch wissen, was er mit dem was er sagte, denn wenn es das ist, was du glaubst, dann musst du was sagen und wenn es das ist was du glaubst, was er sagte, dann ist es so komplett banal, dass du nicht verstehst, warum er es überhaupt sagte oder war das doch eine Anspielung, aber worauf und das wäre ja schrecklich.

Und dann stellt sich raus, es ist tatsächlich genau wie du dachtest, weswegen du was sagen musst, weil sonst macht Person X einfach so weiter und so gehts aber nicht.

Aber wenn du was sagst, wirst du entweder als unentspannt deklariert, oder Person X entschuldigt sich und macht genau so und schlimmer weiter, weil sie jetzt weiß dass sie dich damit nervt.

Lässt du Person X ihr Betragen durchgehen, dann verliert Person X den Respekt, den sie sowieso nie hatte. 

Ab da treibt sie es erst recht immer bunter.

Aber es ist ja nicht alles schlecht und manches sogar gut.

Um mit Person X klarzukommen, versuchst du es seit einer Weile mit “gesunder Ignoranz”. 

Bis du merkst, dass du mittlerweile von früh bis spät mit Ignorieren beschäftigt bist und dich das total schlaucht. 

Weswegen du nach einem Ausweg suchst.

Was nicht ok von dir ist, denn Person X und du, ihr habt euch lieb und ihr wollt einander nicht verletzen.

Nicht schon wieder und niemals wieder und außerdem wolltet ihr einander auch nie verletzen und habt ihr ja eigentlich auch gar nicht.

Das hat Person X zu dir gesagt, das hast du beteuert.

Alles was ihr schon miteinander durchgemacht habt.

Deswegen ist es kaum zu fassen und auch so unendlich besonders und wertvoll, dass ihr weiterhin bereit seid, eure Leben miteinander zu verschränken.

Das ist jetzt für immer.

Sagt Person X zu dir, als ihr euch in deiner Kammer oder in Person X Küche wieder endgültig vertragt.

Besser gehts doch gar nicht.

Wenig später hat Person X einen neuen Dreh gefunden, dich auf die Palme zu bringen.

Du bist mal wieder oben, so weit oben wie noch nie.

Alles schwankt -schlimmer denn je- dir ist schwindelig- schwindelig wie nie.

Du verstehst nicht, wie es dazu kam.

Du würdest gerne mit Person X klären, was passiert ist und auch gerne wieder runterkommen, aber Person X ist gerade nicht available.

Keine Antwort, kein Rückruf, kein Signal. Du wurdest auf die Palme gebracht und da hängen gelassen.  

Du bist wütend.

Du kriegst dich gar nicht mehr ein.

Dabei kennst du das doch. Ist ja nicht das erste Mal. Ist bestimmt schon mindestens das hundertste. 

Was es nicht besser macht. Was deine Wut nicht gerade kleiner werden lässt.

Aber jetzt musst du es erstmal wieder von der Palme herunterschaffen.

Vom Schwindel wurde dir schlecht. Zum Glück bekommst du wen anders an die Strippe und kannst dich auskotzen.

Danach gehts. Du kommst runter.

Jetzt willst du eigentlich nur noch schlafen. 

Aber du grübelst. Du versuchst zu verstehen, wieso weshalb warum du auf die Palme gebracht wurdest.

Nimmst dir vor, das nächste Mal besser aufzupassen. Nimmst dir vor, noch ignoranter zu werden.

Fragst dich, sagst dir, fragst dich, sagst dir.

Sagst dir, dass du mal wieder endgültige Konsequenzen ziehen musst. Wozu denn sich ständig von irgendeiner Person X auf die Palme bringen lassen?

All das denkst du, obwohl du eigentlich schlafen wolletst und deine Ruhe haben.

Deswegen ermahnst du dich, weniger obsessiv zu sein und kümmerst dich um deine Angelegenheiten. 

Als du gerade am Wegdämmern bist, ruft Person X an. 

Ihr plaudert locker larifari und bis bald.

Weil, darum geht’s doch.

Wozu sonst sollen sich zwei Menschen denn miteinander abgeben, wenn nicht einzig und allein aus dem Grund, es sich nice miteinander zu machen, einander Halt zu geben und einander beizustehen im Dschungel. 

Sag mal, bist du wahnsinnig? 

Hallo? 

HALT??? 

Seit wann brauchst du denn HALT???

Du bist doch bisher ganz gut klargekommen, im Wald. 

Hast dich frei von Baum zu Baum geschwungen, konntest dich bei Bedarf quasi überall festhalten, bzw. die Frage nach Halt stellte sich dir überhaupt nicht. 

Nur wenn du zu viel mit Person X abhängst, kannst du irgendwie nicht mehr schwingen. Stattdessen träumst du davon, dich fallen zu lassen. 

Sich fallenlassen und gehalten werden. Du sehnst dich so sehr danach. Du bekommst es nicht. Wie denn auch. 

Du kannst doch nicht immer nur im Bett liegen und dich mit deinen Schenkeln an Person X klammern, WTF.

Warum ist das so? Warum willst du dich klammern, anstatt dich zu schwingen?

Person X hat dich verhext. Redet mit gespaltener Zunge. Redet so viel, redet so schnell. Irgendwie immer das Gleiche und du verstehst trotzdem nichts. 

Die Sätze, die Person X sagt, hören immer ganz woanders auf, als wo sie angefangen haben. Die Satzanfänge passen nicht zu den Satzenden. 

Es bringt auch nichts, nachzufragen. Dann kommen einfach noch mehr Sätze und dann passt gar nichts mehr.

Nichts passt mehr zusammen. 

Hatte Person X nicht gestern noch gesagt, dass sie früh schlafen gegangen ist, weil sie früh aufstehen muss, aber warum erzählt sie jetzt, sie hätte lange geschlafen, weil sie so spät ins Bett gegangen ist? 

Ach egal, ist doch nicht wichtig. 

Hauptsache, sie redet mit dir. Manchmal fragt sie dich was und wenn du antworten willst, unterbricht sie dich und setzt ihren Singsang fort und lullt dich mit ihrem Gesäusel ein und dann sagt sie dir, was du machen sollst. Wo du dich hinsetzten sollst, dass du kurz warten sollst, dass du ihr zuhören sollst, dass du ihr helfen sollst, dass du dich ausziehen sollst und dass du dich hinlegen sollst und dass du dich umdrehen sollst und noch allerhand mehr. 

Du bist so froh, dass du endlich etwas von dem was sie sagt verstehst, dass du alles machst, was sie dir befiehlt.

So war es, aber inzwischen klappt das nicht mehr. 

Du kannst Person X nicht mehr zuhören, weil du hast gemerkt, dass sie nicht mit dir spricht, sondern sie dich besäuselt und verhext, um dich zu betäuben, damit du ihren Befehlen gehorchst und machst was sie sagt und dich dann auf die Palme bringt und da hängenlässt und du das nicht mehr ignorieren kannst, weil dadurch alles nur schlimmer wird.

 Oder es ist gar nicht so schlimm. Aber wie auch immer.

Du verstehst nicht, was sie sagt und du weißt nicht, was sie meint und erst recht nicht, was sie macht und das macht dir Angst. 

Wie kann dir so eine kleine Schlange Angst machen?

Das kann doch wohl nicht wahr sein. 

Aber es ist so. Du hast Angst vor Person X, dieser miesen kleinen Natter und darum willst du dich fallen lassen und von dem Viech gehalten werden, damit diese schwachsinnige kindische Angst aufhört. 

Dabei bringt das nichts, wenn dieses Biest namens Person X dich hält. 

Person X liegt auf dem Rücken. Du seitlich an sie gepresst in ihrem Arm. Mit der Hand ihres freien Armes reibt sie mechanisch deinen Oberarm. 

Dein Kopf liegt auf ihrer Brust. Ihr kleines kaltes schwaches Herz schlägt etwas zu schnell. Es klingt wie eine billige Taschenuhr. 

Du liegst still und versuchst den Moment zu genießen.

Weil besser geht’s doch gar nicht.

Du wirst von Person X gehalten. Danach hast du dich doch so sehr gesehnt. Deswegen musst du dich jetzt fallenlassen. Dann wird deine Sehnsucht endlich ein für alle Mal gestillt sein und dann bist du frei. Dann könntest du dich wieder von Baum zu Baum schwingen, wie früher.

Du kriegst du es nicht hin. 

Dir ist heiß. Du langweilst dich. Du fühlst dich leer. Du fühlst dich unbelebt und teigig.

Die Hand von Person X genießt es nicht, deine weiche Haut zu berühren, scheint dir.

So mechanisch schrubbt sie auf deinem Arm zwischen Schulter und Ellenbogen auf und ab.

Du streichelst Person X gern, aber sie scheint deinen Berührungen nichts abzugewinnen.

Person X gibt sich keine Mühe, dir beim Kraulen wohlige Schauer zu entlocken und deine Bemühungen nimmt sie nicht zur Kenntnis. 

Sie liegt einfach nur steif da, lässt deine Berührungen über sich ergehen.

Daher lässt du es bleiben. Es ist dir nicht gegeben, sie zu erfreuen.

Du liegst still und atmest so ruhig und gleichmäßig wie möglich. Person X soll denken, dass du dich in ihren Armen entspannst.

Du schließt die Augen und stellst dir vor, du würdest in den Armen eines starken Mannes liegen. So ein richtiger Schrank würde dich an seine breite Brust drücken, so einer wie Till Lindemann.

Ganz kurz hilft es, für einige Augenblicke wirst du wirklich ganz ruhig, aber dann…

Vielleicht kannst du deswegen nur so tun, als ob du dich fallen lässt, weil Person X nur so tut, als ob sie dich hält?

Ihr imitiert mehr schlecht als recht, die Pose der wahrhaft Liebenden, seit Anbeginn der Menschheit. 

Adam liegt auf dem Rücken, hält Eva im Arm. Eva bettet ihren Kopf auf seine Brust. 

Es ist eine einzige Farce die ihr da aufführt. 

Schlechte Schauspieler ohne Publikum, absurdes Theater, fauler Zauber. 

Du wolltest dich fallenlassen und gehalten werden, stattdessen schnürt dir das Biest die Luft ab. 

Warum liegt ihr hier. Was soll das. Warum tust du dir das an. Wie kommst du da bloß wieder raus?

So mieses Zeug grübelst du und vergisst dabei, auf deinen Atem zu achten. 

Person X wird unruhig. Überträgt ihre Anspannung auf dich oder du deine auf sie. 

Kein Fallenlassen. Kein Gehaltenwerden.

Stattdessen:

Herzrasen und Atemnot.

Hohle Sätze, hohle Gesten. 

Damit hat sie dich hypnotisiert und willenlos gemacht, die Schlange. Dir was vorgesäuselt und jetzt hat sie dich im Würgegriff.

Wenn du jetzt nicht handelst, wenn du es jetzt nicht schaffst, da irgendwie rauszukommen, dann wirst du ohnmächtig und dann ist es vorbei mit dir. Dann frisst sie dich und dann kommst du aus der Schlange nicht mehr raus, weil du dann in der Schlange drin bist und dann bist du Teil der Schlange, also selber und dann gibt es dich nicht mehr.

Wenn das Biest dich würgt, dann hilft nur noch die gute alte Gewalt. 

Mit letzter Kraft bäumst du dich auf. Überwindest du Angst und Lähmung. Dir ist alles egal, bzw. dir ist eben nichts mehr egal. 

Deine bodenlose Angst wird zu grenzenloser Wut.

Aber “Natterngezücht” … 

Das hättest du trotzdem nicht sagen sollen. 

Fuckfuckfuckfuckfuck. 

(Das auch nicht.)

“Natterngezücht”.

Pfui.

Wer Menschen Nattern nennt, ist selber eine. 

Für die Natter ist es ok, so tituliert zu werden.

Passiert ihr jedes Mal. Früher oder später. Business as usual.

Verhexen, einwickeln, würgen, verschlingen. Von Geburt an übt sie sich darin, ist doch klar. Wie soll sie sonst an ihr Futter kommen. 

Sie meint es nicht böse, sie hat nichts gegen dich, ganz im Gegenteil. 

Schlangen essen nur frische, gesunde Beute! Sind keine Aasfresser. Sind ein Indikator für eine gesunde Umwelt. 

Schlangen leben im Garten Eden, mögen Äpfel und Evas.

Aber Du! Du hast dich vergessen. Hast dich an deiner Wut berauscht. Du hieltest dich für berechtigt. Du wolltest den Drive nutzen und den Vibe killen und die Viper packen und ihren Kopf auf einem Stein zerschmettern. 

Du wolltest die Natter mit Absicht erniedrigen. Du wolltest sie verletzen, ihr ihre eigene Medizin zu schmecken geben. 

Du wolltest einer Natter ihre Würde nehmen und das nahm dir deine.

Die Natter schwieg und verkroch sich in ein Loch.

Zuerst dachtest du, jetzt wärst du endlich frei. Aber dann wurdest du dir selbst zum Ekel. So fühlen sich Mörder, dachtest du. Schuldig in alle Ewigkeit. Du solltest dich umbringen. Du kriechst auf dem Zahnfleisch. Wie kommst du je wieder auf die Beine?

Du hättest das nicht tun dürfen. Du bist stark und gefestigt. Jedoch die arme Natter. Die ist weich und labil und doch sowieso schon komplett am Boden. 

Du hast dich selbst erniedrigt und zwar mehr, als die Natter es jemals vermocht oder für nötig befunden hätte. 

Das Viech hatte einfach nur Futter gesucht, wie das seit Jahrhunderten seine Art ist. 

Das Reptil meint es nicht so und es kann nicht anders und wer das nicht will, hält sich von Nattern fern und mehr gibts darüber im Grunde nicht zu sagen. 

Das Schlänglein hat sich dabei nicht mal besonders raffiniert angestellt, sonst hättest du es nicht so schnell bemerkt. 

Es gibt viel schlauere Nattern, geschicktere Nattern, die es besser hinkriegen und ihre Beute viel intensiver und nachhaltiger auspressen und die überhaupt viel mehr Beute machen und viel schwerer abzuschütteln sind, wenn überhaupt und du hattest Riesenglück, dass du nur an so ein harmloses kleines Schlänglein gerietest. 

Du hast dir von einer Blindschleiche Angst machen lassen. Du hast dich von einer Blindschleiche würgen lassen.

Du hast eine Blindschleiche für eine Viper gehalten. Du wolltest eine Blindschleiche töten. Dabei stehen die unter Naturschutz. 

Schande über dich.

Du hast dich bis in alle Ewigkeit versündigt. 

Weswegen du zum Natternloch kriechst und verzweifelt hineinrufst. 

“Verzeih mir, Schatz!” 

Du hast Glück. Sie lebt noch. Sie kriecht zu dir zurück und schlingt sich freundlich um deinen Hals. Deine Attacke hat ihr offenbar nichts anhaben können. 

Du bist erleichtert.

“Du sagtest Du und meintest Dich.” sagt sie in bezug auf das Geschehene.

Du sagst: 

“Nein, ich sagte Du und meinte Dich, aber Du hast natürlich trotzdem Recht.”

Ab jetzt willst du immer lieb zur Natter sein, komme was wolle. Nie wieder, schwörst du dir, wirst du dich selbst zur Natter machen. 

Und auch die Natter bleibt sich treu und benutzt ab jetzt deinen Fauxpas als weitere Waffe, um dich kirre zu machen.

Du wehrst dich nicht mehr. Deine Wut ist verraucht. Du weißt sowieso gar nicht mehr, was eigentlich los war. Du vergisst das immer so schnell.

Du schaffst es nicht, das was die Schlange mit dir tut, bzw. dass was in dir dadurch passiert,weil du nicht damit aufhören kannst, dich damit zu befassen, was die Schlange tut… etc… Also du kannst nicht ignorieren, aber du kannst vergessen… Du könntest es jedenfalls…

Bei der Schlange ist es andersrum.

Die kann dich komplett ignorieren, jederzeit. Egal ob du da bist, oder abwesend. Sie kann dich ignorieren. Sogar wenn sie dich im Arm hält, kann sie dich ignorieren. Sogar wenn sie in dir steckt, kann sie dich ignorieren.

Aber sie kann nichts vergessen. Sie merkt sich alles.

Alles, was du je in ihrer Anwesenheit gesagt oder getan hast, merkt sie sich.

Und jederzeit kann und wird sie dieses Wissen benutzen, um dich ins Unrecht zu setzen, oder dich auf die Palme zu bringen. Wenn und weil es nötig ist.

Glaubst du, weil du im Laufe eurer Bekannstschaft total paranoid geworden bist.

Du willst nie wieder daran denken, wie sehr du dich erniedrigt hast. Alles vergessen. Dich einfach nur noch fallenlassen und gehalten werden.

Von einer Natter!

Du stehst quasi vor dem Nichts. Du hast dich verkalkuliert. 

Du wolltest das Viech vernichten und dich befreien, aber jetzt kniest du vor ihm, presst deinen Kopf in seinen Schoß, flehst es unter Tränen um Verzeihung an, trägst ihn mit zitternden Händen als Alleinerben in dein Testament ein, überschreibt ihm schon zu Lebzeiten dein komplettes Vermögen und warum bist du dabei schon wieder nackt und in High Heels? Warum liegt hier überall Stroh rum? 

Du würdest alles geben, alles tun, um deine Schuld wiedergutzumachen, aber das klappt nicht, wie denn auch. Es reicht der Schlange nicht. Niemals, niemals nie.

Nun richtet sich die Natter vor dir auf und schon begann wieder der Tanz, sie schwingt dicht vor deinem Gesicht hin und her, säuselt ihren wohlbekannten seltsamen Singsang und sagt mittendrin, was du tun sollst und du tust es und sagt, was sie noch alles haben will und du gibst es ihr. 

Sie nimmt alles was geht und bringt dich danach auf die Palme und verschwindet. 

Und du ignorierst und wirst wütend und du vergisst dich und flehst um Verzeihung und die wird jedes Mal teurer, weil du dich jedes Mal schuldiger machst. 

So wird es bis in alle Ewigkeiten bleiben. So kann das natürlich auf keinen Fall weitergehen. 

Also Person X und du, ihr bekommt ums Verrecken keinen konstruktiven Dialog hin.

Bis Gott dir eines Tages gnadet und du in Zungen redest und du kannst es selbst kaum glauben. Aber anstatt der Zugangsdaten fürs Onlinebanking und deines Spotify und des Amazon Prime Universal Passwortes sagst du etwas ganz anderes zur Natter und zwar:

“Bitte gib mich frei. Wir tun einander nicht gut.”

Auf einmal ist alles ganz einfach. Warum auch immer. Du hast dich entkoppelt. 

Es liegt nicht an dir oder der Natter. Sondern an den Dynamiken. Die sind das Natterngezücht. 

Kein Grund also, wütend auf Person X zu sein. Kein Grund sie zu verletzen. Kein Grund sich von ihr verletzt zu fühlen.

Dynamiken haben eure Symbiose torpediert. Es waren die Heckenrosen, die Dornen, das Gestrüpp, dass sich zwischen euch schob, gegen euren Willen, in diesem unserem Dschungel.

Es klappt. 

Person X willigt sofort in die gegenseitige Freigabe ein. 

Du erhebst dich, ziehst die High Heels aus und dir was über.

Bedankst dich für die schöne Zeit und wenig später  kriecht Person X rückwärts unter Verbeugungen und haltlosen Beteuerungen ihrer ewigen Ergebenheit für immer aus deinem Loch.

Du bleibst allein zurück. 

Wohlig erschöpft fällst du in einen tiefen und erquickenden Schlaf, wie schon seit hundert Jahren nicht. 

Du erwachst lächelnd und spinnst weiter.

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