Es ist so ungerecht. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe, dass ausgerechnet ICH, die größte Männerliebhaberin, Männerverehrerin, Männerbegeisterte, ich, der größte Männerfan der Welt, es ausschließlich mit hobbylosen Hurensöhnen zu tun bekomme und augenblicklich nicht mal mehr das, weil ich darauf natürlich keinen Bock mehr habe. Weil ich mir sage, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Aber trotzdem. Es wird noch mindestens 14 Tage oder länger dauern, bis ich wieder Besuch bekomme. Aber ich kann doch nicht so lange warten, wie soll das gehen? Ausgerechnet ich. Womit habe ich das verdient? Ich weiß es schon. Eben genau deswegen. Als Liebhaberin bekomme ich natürlich nur die Liebhaberstücke. Also die, wo man bei ebay Kleinanzeigen schreiben würde: “Defekt. Ist was für Liebhaber.”
Als Liebhaberin bekomme ich halt nur das Bitterschoko- Lakritz- Pfefferminzlikör- Konfekt. Also das, was man “mögen muss”. Dabei will ich doch Kinderschokolade und Alpenmilchschokolade und Joghurette. Aber gut, wie soll ich die kriegen, wenn ich schon so satt bin und mir so übel ist, von dem miesen Liebhaberkonfekt. Dass ich mir ja auch noch hätte teilen sollen müssen. Aber nein, es reicht. Wenn man Schokolade haben will, darf man sich die Kanäle nicht mit Konfekt verstopfen.
Und ich hasse diesen Typen schon jetzt so sehr, diesen Langweiler, für den ich meine Kanäle freihalte und der soll auch gar nicht kommen, weil der mir schon jetzt so sehr auf die Nerven geht und wofür hält der sich, dass er glaubt, dem Konfekt, oder gar mir, das Wasser reichen zu können? Was soll das denn schon für einer sein? Beziehungsweise kanns den überhaupt geben, das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen und das ist dann schon wieder so traurig und dann fühle ich mich so einsam und dann finde ich das alles so ungerecht, weil ich doch ohne Mann nur ein halber Mensch bin, also eigentlich gar keiner, also einfach nur eine Frau und nichts weiter.
Und dann gehe ich zu Eric Blanc rüber und jammere rum und dann führen wir immer wieder denselben Dialog.
Zuerst sage ich: “Es ist so ungerecht, ich habe immer nur Pech mit Männern.” Und dann sagt er, dass ich aufhören soll, ihn in einen Topf mit seinen unterbelichteten Nachfolgern zu werfen und dann lache ich und dann sagt er: “Geh doch mal raus und such dir einen Neuen.” Und dann sage ich, dass ich keine Lust habe, rauszugehen in irgendwelche räudigen Bars und da zu rauchen und zu saufen, in der Hoffnung von irgendeinem Trunkenbold vollgetextet zu werden. Und dann sagt Eric, dass ich doch einfach Tinder anwerfen soll und dann sage ich, nein, ich will keinen, der auf Tinder ist und er sagt, wieso denn nicht, da hätte ich in Nullkommanix wieder einen an der Angel und zwar einen tausendmal Besseren, Jüngeren, Reicheren, Schöneren als seine schwachmatischen Nachfolger und dann sage ich:
No way, das ist impossible und dass wir noch was einkaufen gehen müssen, weil morgen die Geschäfte zu haben und dann sagt er: „Wieso denn das?” Und dann sage ich: “Na wegen Achter März. Internationaler Frauentag.” Und er so: “Was???? Da haben die Geschäfte zu? Im Ernst jetzt?” Und dann sage ich:
“Ja klar. Das ist ein Feiertag in Berlin.” Und sagt Eric: “WTF. Das ist ja wie in Moskau.”
Und dann sage ich: “Fascho.”
Und dann gehen wir einkaufen.
Aber es ist trotzdem so himmelschreiend ungerecht, dass ich keinen Mann habe, aber immerhin bin ich ja selber dran schuld. Vielleicht sollte ich wirklich mal rausgehen und mehr Sport machen und mehr Wasser trinken und mehr Drogen nehmen und mehr Gin Tonic trinken und auch viel netter und hübscher und duldsamer sein und auch viel weniger duldsam sein, um nicht wieder in irgendeinen Schlamassel zu geraten und vor allen Dingen erstmal abwarten, bis ich das schlechte Konfekt verdaut habe, aber ich geh ja sowieso meistens raus und zwar so viel wie möglich, aber so viel ist mir eben gar nicht möglich und außerdem ist sowieso alles immer nur Schicksal und was passiert, passiert, da kann man nichts machen. Und wenn nichts passiert, ist das schlimm, aber vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm, wie es mir vorkommt. Doch es ist genauso schlimm, wie es mir vorkommt, sonst käme es mir ja nicht so vor. Also, es ist schlimm, aber es ist, wie es ist. Es ist so ungerecht, ich weiß nicht, womit ich das verdient habe.
1 Kommentar
KommentierenNice Nice Nice ❤️